Siebenschläfer

Siebenschläfer sitzt auf einem Gartenrechen

Siebenschläfer ‒ Propheten und Poltergeister. Propheten, weil sie die Anzahl des Nachwuchses im Vorhinein an die ertragreichen Jahre der Bäume anpassen können. Poltergeister, weil sie des nächtens auf Dachböden herumtoben.

Mit seinem flauschigen Fell sieht der Siebenschläfer wie eine Mischung aus Eichhörnchen und Maus aus und gehört zur Familie der Bilche. Die großen Augen zeugen von Nachtaktivität, was so manchem Hausbesitzer schon den Schlaf geraubt hat. Denn in Ermangelung an Baumhöhlen kommt es vor, dass Siebenschläfer ihr Quartier auch gerne auf Dachböden, in Gartenhäuschen oder in unbewohnten Nistkästen aufschlagen.

Falls die Anwesenheit des Poltergeistes störend ist, kann man ihn außerhalb der Aufzuchtzeit ihrer Jungen mit einer handelsüblichen Lebendfalle (für Ratten) und Erdnussbutter einfangen. Die Falle sollte regelmäßig kontrolliert werden. Die Tiere bringt man in einen weiter entfernten Laubwald. Vorbeugende Maßnahmen sind das Abdichten des Dachbodens oder starke Gerüche und Lärm oder Musik.

Natürliche Lebensräume sind intakte Laubmischwälder mit Eichen und Buchen, wie sie im Biosphärenpark Wienerwald zu finden sind. Siebenschläfer ernähren sich von Bucheckern und Eicheln sowie Trieben, Knospen, Blättern und Früchten, auch tierisches Eiweiß in Form von Vogeleiern und kleinen Insekten steht hin und wieder auf der Speisekarte. Der Name wiederum bezeichnet die Eigenschaft, einen Winterschlaf von mindestens sieben Monaten zu halten. Die Siebenschläfer überwintert meist in einem Erdbau von Mitte September bis in den Mai hinein. Nach dem Winterschlaf beginnt die Paarungszeit und die Weibchen bekommen nach einer vierwöchigen Tragezeit durchschnittlich vier bis sechs Jungtiere.
Siebenschläfer bewegen sich in einem Aktionsradius von 1.000 bis 1.500 Metern, wo sie verschiedene Ruhe- und Schlafplätze haben. Die Fressfeinde sind Baummarder, Waldkauz, Uhu, Hermelin und Katze.

Seit nunmehr 14 Jahren wird eine Siebenschläferpopulation durch das Institut für Wildtierkunde (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien erforscht. Die Forschungsschwerpunkte der Forschungsgruppe um Priv.-Doz. Dr. Claudia Bieber liegen dabei auf der Populations- und Reproduktionsbiologie, sowie auf Ökophysiologischen Fragestellungen. Info auch unter www.vetmeduni.ac.at.

10.03.2021

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