Ausgesetzte / entlaufene Haustiere

ausgesetzter Hund, Person entfernt sich von angebundenen Hund

Im Vorjahr wurden im Raum Klosterneuburg rund 100 Hunde und verwahrloste, streunende Katzen aufgefunden. So viele ausgesetzte Tiere wie Anfang dieses Jahres gab es die letzten Jahre kaum in Klosterneuburg. Angefangen von zwei jungen Schäferhunden, die nacheinander im Stadtgebiet angebunden aufgefunden, gefolgt von einer Katze, die vor einer Tierarztpraxis in einem Transportkorb abgestellt wurde. Bei einem Schäferhund konnte der Täter ermittelt werden. Oft werden Tiere unüberlegt zu Weihnachten verschenkt. Der volle Umfang der mit der Verantwortung eines Heimtieres verbunden ist, wird dann erst zu spät realisiert.

Einer der häufigsten Gründe, warum Tiere wieder abgegeben werden ist der Zeitfaktor. Tiere müssen gefüttert, ausgeführt, in den Garten gelassen, trainiert und sozialisiert sowie umsorgt und gepflegt werden. Soziale Tiere wie Hunde brauchen auch viel Aufmerksamkeit und die Nähe des Menschen. Mangelnde Erfahrung, wie man sich um das Tier kümmert oder eine veränderte Lebenssituation wie Scheidung, Baby, gesundheitliche Probleme  oder ein neuer Arbeitsplatz können dazu führen, dass das Tier nicht mehr in die veränderte Situation passt. Weiterer Punkte sind die Tiergesundheit und das Alter. Wenn ein Tier älter oder krank wird, können vermehrt Tierarztkosten anfallen, dies sollte auch bei der Anschaffung berücksichtigt werden. Gerade Kinder verlieren oft das Interesse an den Tieren und die Heimtierpflege kann dann zur Last werden. Manche Tiere entwickeln unerwünschte Verhaltensweisen, die teilweise durch Erziehung behoben werden können.

Ausgesetzte Tiere stehen unter sehr hohem Stress, da sie von ihrer Bezugsperson verlassen wurden und plötzlich auf sich alleine gestellt sind. Für Jungtiere kann es sogar das Todesurteil bedeuten. Unkastrierte Tiere können zudem zu einer Überpopulation an Streunern führen. Für Tierheime, die meist auf Spendengelder angewiesen sind, ist jedes heimatlose Tier eine zusätzliche finanzielle Belastung. Zudem sind ausgesetzte Tiere oft sehr verstört und verschreckt und benötigen viel Zuwendung, bis sie wieder Vertrauen fassen können.

Um diese traurige Situation zu vermeiden, sollte man sich gründlich vor der Anschaffung eines Haustieres über deren Bedürfnisse und Anforderungen informieren. Je größer das Tier desto höher sind auch die monatlichen Futter, Pflege und Tierarztkosten. Außerdem sollte man sich unbedingt überlegen, ob man im Alltag auch genug Zeit für das Tier aufbringen kann.  

Wenn es dennoch zu einer veränderten Situation kommt und das Tier zur Belastung wird, darf das Aussetzen keinesfalls eine Option sein, zumal es illegal ist. Lösungsansätze sollten überprüft, alternative Versorgungsstellen und Beratung bei Tierschutzorganisationen gesucht werden.

Um das Auffinden von entlaufenen Tieren zu erleichtern, ist es sinnvoll, die Tiere zu chippen und zu registrieren. Hunde unterliegen sowieso der Registrierungspflicht.

Chippen und registrieren kann jeder Tierarzt. Ist das Tier schon gechippt aber nicht registriert, kann man es einfach selbst im Internet eintragen. Registrierungsstellen im Internet wie Petcard oder Animal Data registrieren die Tiere automatisch mit allen Daten in die verpflichtende Heimtierdatenbank in Österreich.

Mehr Informationen und Beratung bei der Tierhilfe Klosterneuburg unter Tel. 0664 / 380 88 55, oder unter www.vier-pfoten.at.

11.03.2022

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