Max und Ludwig Haitinger

Klug Kampagne: Haitinger - Farbige Moleküle

Max und Ludwig Camillo Haitinger

Zellen zum Leuchten bringen

Max Haitinger wurde 1868 als Sohn eines Arztes und jüngerer Bruder von Ludwig Camillo Haitinger in Wien geboren. Er maturierte an der Weinbauschule Klosterneuburg und studierte anschließend Chemie, Physik, Botanik und andere Naturwissenschaften an der Universität Wien.


1888 meldete Haitinger sich zur k.u.k. Armee, wo er die Offizierslaufbahn einschlug und in Folge an der Kadettenschule in Hainburg an der Donau Mathematik, Physik und Chemie lehrte. Nach dem ersten Weltkrieg und der Schließung der Schule, zog er sich in seiner Pension auf den Landsitz seines Bruders in Weidling zurück. Dort forschte er in Zusammenarbeit mit der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau im Bereich Mikroskopie.


Besondern Schwerpunkt legte er dabei auf die Fluoreszenzmikroskopie, wo Moleküle mit fluoreszierenden Teilchen versehen und eingefärbt werden, um ihre Verfolgung und Erkennung zu erleichtern oder spezielle Indikationen anzuzeigen. Er gilt heute als einer der Begründer der Fluoreszenzmikroskopie und -markierung. Er arbeitete mit dem Wiener Optiker Karl Reichert zusammen, der das Fluoreszenzmikroskop 1911 auf den Markt brachte und verbesserte es mit ihm gemeinsam. Max Haitinger litt in seinen letzten Lebensjahren an Altersstar, sein getrübtes Sehvermögen hielt ihn jedoch nicht davon ab, unermüdlich bis zum Ende zu forschen und seiner Tochter seine Entdeckungen zu diktierten. Er wurde nach seinem Tod am Weidlinger Friedhof bestattet.
 
Ludwig Camillo Haitinger, Max Haitingers älterer Bruder wurde 1860 geboren und wohnte Zeit seines Lebens in Weidling. Er wurde am zweiten Chemischen Institut in Wien aufgenommen, war Mitarbeiter im Labor des Chemikers Adolf Lieben an der Universität Wien und publizierte bald in der Akademie der Wissenschaften. 1886 trat er in den Dienst des berühmten Carl Auer Welsbach als Direktor der Welsbach-Williams Ltd. und der späteren Österreichischen Glasglühlicht-AG. Carl Auer Welsbach  zählt zu den bekanntesten österreichischen Erfindern, er entdeckte unter anderem den Glühstrumpf in der Glühbirne, oder den Zündstein im Feuerzeug und ist Gründer der Marke Osram. 


Ludwig Haitinger förderte auch als erster die Radiumforschung und -produktion in Österreich und stiftete zu Ehren seines Vaters den Haitinger Preis, der von der Akademie der Wissenschaft an Naturwissenschaftler vergeben wird. 

10.02.2022

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