Geschichte des Kellertheaters

Am Freitag, den 2. März 1990 war es soweit: Das Kellertheater Wilheringerhof eröffnete seine Pforten. Nach längerer  Vorbereitung und umfangreichen Umbauarbeiten konnte in einem Kellerraum der Albrechtschule, dem Wilheringerhof, einem ehemaligen Lesehof des Stiftes Wilhering, dessen Kern aus dem 17. Jahrhundert stammt eingeweiht werden.   

Mit dem Stück "Perpetuum Mobile" von Erika Molny gab es eine glanzvolle Eröffnungspräsentation vor prominenten Ehrengästen. Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh und Kulturstadtrat Paul Mürwald konnten zahlreiche Stadt- und Gemeinderäte sowie Ehrengäste begrüßen.  Im ersten Jahr seines Bestehens konnten erfolgreich Produktionen der Theatergruppe "Die Unverbesserlichen" gezeigt werden, legendär auch die Aufführungen des "Statt-Theater"  mit "Frauenschmerzen" und Männerschmerzen" u.a. mit Andrea Händler und Monica Weinzettl,  der Kabarettgruppe "Menubeln" sowie Auftritte von I Stangl und Karl Ferdinand Kratzl. Ein absoluter Höhepunkt des ersten Jahres war die Lesung von H.C. Artmann, die auch vom ORF aufgezeichnet wurde .  Die Anfangserfolge wurden rasch von einer gewissen Ernüchterung eingeholt: Die Kleinkunstszene stand damals erst am Beginn ihrer Entwicklung, es mangelte an zugkräftigen Programmen in allen Bereichen. Weder mit Kabarett, noch Theater und Theater für Kinder konnten ein durchgehend ansprechendes Programmangebot erstellt werden, das ausreichte die 87 Sitzplätze ganzjährig regelmäßig zu füllen.  Tiefpunkt war das Jahr 1992 mit lediglich 699 Besuchern. Erst ab Mitte der 90iger Jahre bot vor allem die Kabarettszene genügend Programme an, die es schließlich gestatteten, einen kontinuierlichen vom Kulturamt der Stadt entwickelten Spielplan zu gestalten.

Zwei Standbeine sind in diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben: Kabarett Vorpremieren auch mit prominentesten KabarettistInnen begeistern regelmäßig das Klosterneuburger Publikum, das auch über die Buchung eines Wahlabonnements eine sehr große Treue zu "ihrem" Wilheringerhof entwickelt hat. Zweites Standbein ist mittlerweile das Kindertheaterabonnement, das regelmäßig etwa 350 Abonnenten/innen aufweist. So konnte die durchschnittliche Auslastung bei mittlerweile regelmäßig etwa 6000 Besuchern pro Jahr auf über 90 % gesteigert werden. Lediglich der Bereich Theater und Kleinkunst hinkt in der Publikumsgunst nach wie vor etwas hinterher - Ursache dafür ist wahrscheinlich das Überangebot an hochwertigsten Theaterproduktionen, das im benachbarten Wien besteht. Dennoch hat das Kellertheater mittlerweile derartig an Beliebtheit gewonnen, dass es aus dem Kulturleben der Babenbergerstadt nicht mehr wegzudenken ist. Das Theater wird vor allem Donnerstag bis Samstag in den Monaten September bis Juni bespielt.

Das Programmangebot des Kellertheaters Wilheringerhof  seit Mitte der 90iger Jahre liest sich, wie das Who is Who der Kabarett- und Theater für Kinder-Szene: Steinböck & Rudle später auch mit Soloprogrammen und anderen Künstlern gemeinsam, Mike Supancic, Gery Seidl, Gunkl, Peter und Teutscher, O Lendl, Thomas Stipsits, Andreas Steppan, Heilbutt und Rosen, Christoph Fälbl, Uli Bree, Klaus Eckl, JoesiProkopetz, Ludwig Müller, Bolzano& Maleh, Thomas Maurer, Nadja Maleh, Alfred Dorfer, Andrea Händler, Dolores Schmidinger, Kernölamazonen,Monica Weinzettl, Ciro de Luca, Die Dornrosen, Marion Petric, Oliver Baier, Helmut Schleich, Leo Lukas, Alex Kristan, Reinhard Novak, Roland Düringer, Werner Brix, Gregor Seberg u.v.m.

Im Bereich Theater für Kinder: Marko Simsa, Schneck & Co, Bernhard Fibich, Theatro Piccolo, Theater Trittbrett, Ich Du Wir Theater , Traumfänger u.v.m.

Auch der Bereich Theater wird regelmäßig, vor allem mit Produktionen von Bruno Thost und Marcus Strahl hauptsächlich mit kleinen Komödien, sowie etwa den Gruppen Pro Arte, Team Omega, Loser Kulturverein u.a. im Bereich ernstes Theater abgedeckt. Darüber hinaus dient das Kellertheater immer wieder auch Laiengruppen für die Präsentation ihrer aktuellen Programmen. Zuletzt etwa die Gruppen: Ensemble das Spiel, Ensemble 4gestimmt,  Willi Egger u.a.

Die technische Ausstattung wurde in den letzten Jahren ständig erweitert. So ist neben einer adäquaten Tonanlage mittlerweile auch die Beleuchtung komplett erneuert und mit digitaler Lichtsteuerung ebenso ausgestattet, wie mit modernen LED -Farbweschsel Scheinwerfern. Dadurch wird ein rascher und effizienten Betrieb des Hauses insoferne ermöglicht, als bis zu drei Veranstaltungen pro Tag gespielt werden können.  Die komplette Bühne wurde 2010 erneuert, mit einem dunklen Bodenbelag versehen und mit schwarzen Holzwänden ausgestattet, die eine deutliche Verbesserung der Akustik bewirken. 2011 werden die Anfang 2000 eingebauten Publikumstribünen komplett erneuert und deutlich erhöht, um auch in den hintersten Sitzreihen ein optimales Theatervergnügen zu ermöglichen. Abgerundet wird das gemütliche Ambiente des Hauses durch den neu gestalteten Thekenbereich im Publikumsfoyer, gastronomisch betreut von Mag. Dorly Kapeller, Betreiberin des Cafe Epicur.


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