Dr. Rosina Schömer, „Rosa“ genannt, wurde am 9. März 1893 in Klosterneuburg geboren. Ihr Vater Josef Schömer war ein bekannter Architekt und Baumeister sowie Bürgermeister von Klosterneuburg. Sie hatte zwei Geschwister, ihre Schwester Käthe Neugebauer war die Tante von Agnes Essl, die später die Kunstsammlung Essl ins Leben gerufen hat. Nach der Matura in Baden studierte sie Skandinavistik, Germanistik und Ethnologie an der Universität Wien und in Göteborg, Schweden. 1921 promovierte sie in Wien zum Dr. phil. mit dem Dissertationsthema „Bauernregeln und ihre mythologischen Beziehungen“ und legte 1929 zusätzlich die Prüfung für den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst mit ausgezeichnetem Erfolg ab.
Ihre berufliche Laufbahn startete im Volkskundemuseum und führte sie dann in die Österreichische Nationalbibliothek. Sie übernahm die damals neu eingerichtete Buch- und Einbindestelle der Bibliothek und In Folge das Referat für nordische Sprachen. ernannt. Sie betreute dann die Flugblattsammlung, in der seit dem Jahr 1938 und der Machtergreifung der Nationalsozialisten, nahezu vollständiger Stillstand herrschte. Sie ordnete und beschlagwortete bis zu ihrer Pensionierung 1958 rund 17.000 noch unsortierte Blätter. Für ihre beruflichen Leistungen wurde ihr der Titel Oberstaatsbibliothekarin verliehen. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit veröffentlichte Rosa Schömer auch Bücher über kulturelle Themen, Volkskunde und gesunde Ernährung.
Sie starb am 14. Oktober 1987 in ihrer Heimatstadt Klosterneuburg.
