Fotograf, Verhaltensforscher, Filmschaffender– und leidenschaftlicher Bart- und Khakiträger
Geboren 1914 in Klosterneuburg, macht Koenig vorerst eine Ausbildung als Fotograf an der „Graphischen“ in Wien um später Psychologie und Zoologie zu studieren. Am prägendsten für seine späteren Forschungen waren allerdings der starke Bezug und die zahllosen Besuche des damals noch wenig erforschten Rohrwaldes oder auch Schilfgürtels am Neusiedlersee mit seinen Ökosystemen – und der Kontakt zu Konrad Lorenz, der im benachbarten Altenberg seine Gänseforschungen betrieb. Koenig lernte Lorenz im Zug nach Wien am gemeinsamen Weg zu einer Vortragsreihe kennen.
Seine professionellen Kenntnisse in Fotografie und Film bilden den Beginn seiner Entwicklung von reinen Abbildungen hin zu Tierbeobachtungen und vergleichenden Verhaltensstudien.
1939 lernt er dann seine Frau Lilli kennen, mit der er nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft die „Biologische Station Wilhelminenberg“ gründet und unter schwierigen finanziellen Bedingungen ausbaut. Lilli Koenig hat ihren Mann in vielfältiger Weise unterstützt, seine Publikationen illustriert und auch selbst Tierbücher für Jugendliche veröffentlicht.
Im Rahmen seiner „Matreier Gespräche“ bezieht er den Menschen mit seinen Traditionen und Bräuchen erstmals mit ein in seine Verhaltensbeobachtungen und begründet damit den Forschungszweig der Kulturethologie.
Besonderes Anliegen war es Koenig seine Forschungen populärwissenschaftlich zugänglich zu machen. Er veröffentlichte unzählige Publikationen, hielt Vorträge und Kurse unter anderem an der Volkshochschule und war sicher am bekanntesten für seine Fernsehsendung im ORF, „Rendezvous mit Tier und Mensch“, die mit 36 Jahren Laufzeit, damals eine der längsten laufenden Fernsehserien der Welt war. Otto Koenig, dem 1962 durch das Österreichische Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung der Titel Professor verliehen wurde, leistete Bedeutendes für den Natur- und Wildtierschutz in Österreich und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
Otto Koenig starb am 05.02.1992 in seiner Heimatstadt Klosterneuburg.
