August Freiherr, Baron von Babo

historisches Foto von der Weinbauschule

Der erste Direktor der Weinbauschule und der Kampf gegen die Reblaus

August Wilhelm Reichsfreiherr von Babo wurde 1827 in Deutschland als Sohn eines bedeutenden Önologen und Autors von landwirtschaftlichen Fachbüchern geboren. Er studierte Agrarwissenschaften in Heidelberg und Freiburg, gründete eine landwirtschaftliche Schule in seiner Heimatgemeinde Weinheim und leitete den Versuchsweingarten der Hochschule in Karlsruhe.

1860 wurde er zum Leiter und damit erstem Direktor der neu gegründeten, vorerst vom Stift unter Prälat Adam Schreck und später vom Land Niederösterreich geführten, Wein- und Obstbauschule in Klosterneuburg berufen. Die Institution gehört zu einer der ältesten Schulen dieser Art weltweit.

1861 entwickelte er das Saccharometer weiter zur „Klosterneuburger Mostwaage“, die noch heute zur Bestimmung des Zuckergehalts im Most verwendet wird. (ºKMW, ºBabo)

Bekannt ist sein Einsatz und seine Rolle in der Reblauskatastrophe Mitte des 19.Jahrhunderts, die verheerenden Schäden in allen Weinbaugebieten in Europa verursachte. Durch aus den USA, ironischerweise zur Bekämpfung des Mehltaus eingeführte Rebstöcke wurde der Schädling verbreitet. Auch von Babo importierte diese Reben nach Österreich. Trotz seiner unermüdlichen Forschungen zur Eindämmung und seiner Empfehlung auf reblausresistente Weinstöcke aus den USA umzustellen, wurde er lange deswegen angefeindet und konnte einige Zeit seinen Weg zur Arbeit, von Weidling in die Weinbauschule, nur mit Polizeischutz antreten.

Freiherr von Babo gilt nichts desto trotz und gerade auch deswegen, heute als Begründer der modernen Kellerwirtschaft, des neuen Weinbaus und als Förderer der Forschung und Lehre, was die Fachhochschule rasch zu einer Institution ersten Ranges und Klosterneuburg um ein Zentrum der Bildung reicher machte.

28.01.2022

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